Keine banale Geschichte (vom Hintergrundsdienst)

Der sogenannte  Hintergrundsdienst bei uns in Brugg besteht – in aller Regel –  aus dem Ausfüllen von Todesbescheinigungen und dabei den natürlichen oder „un“natürlichen Todesfall zu „bestimmen“. Es handelt sich um einen administrativen Einsatz, eher etwas Bürokratisches

Diesmal war alles anders.

Es war Nacht, nass, ich wurde zu einem entlegenen Einsatzort gerufen. Nur dank Navigationsgerät fand ich die Adresse. Schon die „Dame“ von der Notfallpraxis hatte mir einen „Jahrgang“ des „Todesfalles“ angegeben, der mir etwas „zu jung“ vorkam – es war auch war keine besondere Vorgeschichte  bekannt. Es war mir diesmal etwas mulmig.

Da sah ich die Ambulanz – so fand ich wenigstens das Haus in der Dunkelheit relativ schnell – da war mir schon wohler, als ich die Einsatzmannschaft der Ambulanz in Reih‘ und Glied vor der Türe vorfand – einen kannte ich von der Praxis. Vertraulichkeit kam auf. Ich wurde schon erwartet, denn endlich konnte ich sie ablösen.

Der Todesfall war völlig unerwartet – aber doch natürlich (für die Juristen „natürlich“, jemand musste hier eine Entscheidung treffen). Ein unnatürlicher Todesfall ist so eine Sache – mit der Polizei, Staatsanwaltschaft und Bezirksarzt.

Ich wollte den betroffenen Mann diesen Ritt ersparen – es wäre auch irgendwo respektlos. Ich habe einige Jahre im Sektionssaal an der Pathologie verbracht, ich weiss was dort abgeht.

Jetzt wollte ich nur Trost spenden, es fehlten mir die Worte.

Ich wurde nachdenklich – worum geht es hier ?

Eigentlich nicht um den Tod, sondern um das Leben.

„Connecting the dots“ „Do what you say, and do it now“

Carpe diem

 

 


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